Hallo liebe Voodoo-Fans. Vielen Dank, dass ihr so zahlreich auf unserer kleinen, aber gemütlichen Cabaret-Fete erschienen seid. Natürlich ist diese Veranstaltung auch an uns nicht spurlos vorbeigegangen und wir sind der Meinung, dass sie es wert ist, ordentlich nachbearbeitet und aufbereitet zu werden, um sie noch einmal mit euch zu teilen. Eventuell wird ein Video oder ein ganze DVD erscheinen, von dem wir euch in gewohnter Manier rechtzeitig in Kenntnis setzen werden. Außerdem berichtet einer aus unserer Mitte, nämlich Johnnie, wie er diesen besonderen Abend erlebt hat. Dabei wird er viel Wahres schreiben und nur hier und da ein bisschen lügen. Und weil das so ein langer Abend war, wird der Bericht etappenweise veröffentlicht werden, so könnt ihr immer wieder auf die Seite kommen und an der Story bleiben. Unten kommt ein erster Vorgeschmack, die Einleitung, wenn man so will. Viel Spaß damit wünscht Johnnie Thunderstorm.
Wenn ich mich heute an diese Geschichte zurückerinnere, wird mir immer noch ein wenig flau im Magen. Schon wie ich zu der Eintrittskarte kam, war mehr als ungewöhnlich. Ich befand mich gerade auf dem Nachhauseweg von der I.V.K-Gesamtschule, meiner Schule, in der ich wieder mal einen viel zu langen und anstrengenden Tag verbracht hatte. Es muss wohl ein Dienstag gewesen sein, denn das waren immer die nervigsten Tage der Woche. Wenn der Dienstag vorbei war, war die Woche halb geschafft, sagte ich mir, obwohl es natürlich nicht wirklich stimmte. Nach zehn Stunden Unterricht (davon zwei Stunden Mathe und zwei Stunden Physik) hatte ich noch eine Doppelstunde Wahlunterricht: musikalische Früherziehung, ich war also von acht Uhr morgens bis sieben Uhr abends in der Schule gewesen. Leute, war ich durch. Es war echt spät geworden, draußen war es bereits dunkel und ich erinnere mich noch, dass ich dachte “ungewöhnlich früh für diese Jahreszeit”. Dann schob ich den Gedanken jedoch halbgar beiseite und hetzte nach Hause, denn meine Mutter machte sich immer so schnell Sorgen, wenn ich nicht rechtzeitig zum Abendessen daheim war. Nebelschwaden stiegen Unheil verkündend von den schwarzen Schlünden der Straße auf, der brodelnde Atem der Stadt dampfte aus den Abwasserkanälen. Ich fröstelte. Plötzlich schoss wie aus dem Nichts, ich hatte sie nicht einmal kommen hören, diese furchteinflößend mattschwarze Limousine heran, stob die Nebelschwaden auseinander und kam abrupt neben mir zum Stehen. Hinten waren die Scheiben komplett verdunkelt. Der Wagen sah fremd aus, und so folgerte ich für mich selbst, dass der Fahrer nach dem Weg fragen wollte. Doch der Chauffeur machte gar keine Anstalten mich zu beachten. Er wirkte sogar etwas abwesend, um ehrlich zu sein. Auch schien an ihm irgendetwas nicht zu stimmen. Als wären seine Proportionen falsch. Vielleicht war der Kopf zu dick, oder seine Mütze zu klein, die Ärmchen zu dünn oder der Brustkorb zu fleischig, zumindest hat er nicht zusammengepasst, wenn man so will. Jedoch konnte ich mich nicht lange mit der Betrachtung des Fahrers aufhalten, denn da öffnete sich schon die Scheibe im Font und eine Hand mit langen, dünnen, knochigen Fingern winkte mich an das Fenster. Als ich zögerlich nähertrat, streckte mir die Person aus dem Inneren des Wagens, von der ich kaum etwas zu erkennen vermochte, einen goldenen Streifen Papier entgegen. Ich nahm den schimmernden Zettel vorsichtig entgegen und erwartete, darauf eine Adresse zu finden. Sobald ich aber den Streifen Papier zwischen den Fingern hatte, gab der Fahrer überraschend Vollgas und der Wagen brauste mit kurz aber heftig aufquietschenden Reifen davon. Hätte ich die Zusammenhänge damals schon verstanden, es wäre vielleicht alles anders gekommen. Aber ich war noch so jung und niemand hatte mich gewarnt…
Fortsetzung folgt…
fantastisch. ich will mehr.